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Mobbing am Arbeitsplatz: Wie Unternehmen ihre Mitarbeiter schützen

Mobbing am Arbeitsplatz ist ein Problem, das oft unterschätzt wird. Es kann sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter auswirken und sich negativ auf die Leistung ganzer Unternehmen auswirken.

Wir erklären, wie Unternehmen ihren Mitarbeitern helfen können, Mobbing am Arbeitsplatz zu vermeiden oder zu beenden.

Wenn Mitarbeiter gemobbt werden

Die Zahlen sind alarmierend: 29 Prozent der Deutschen haben bereits Mobbing am Arbeitsplatz erlebt. Zumindest ist das das Ergebnis einer Umfrage von Statista und YouGov aus dem Jahr 2021, bei der 1.000 Personen stichprobenartig befragt wurden. Das Statistische Bundesamt führte 2021 zudem eine Umfrage zum Thema Mobbing am Arbeitsplatz durch und kam zu dem Ergebnis, dass 7 Prozent der Beschäftigten in den letzten 12 Monaten Mobbing, Belästigung oder Gewalt ausgesetzt waren.

Dies zeigt, dass Mobbing am Arbeitsplatz ein ernstes Problem ist, das leider viel zu häufig vorkommt — und oft im Geheimen passiert. Die Folgen sind nicht nur gravierend für die betroffenen Mitarbeiter, Mobbing verursacht auch große Nachteile für das Unternehmen selbst. Aber was genau ist Mobbing? Wie sieht Mobbing am Arbeitsplatz aus? Was sind die Konsequenzen? Und was können Unternehmen tun, um Mobbing proaktiv zu verhindern oder — falls bereits vorhanden — zu verhindern? Wir geben Antworten!

Zu sehen sind drei Frauen; zwei von ihnen schließen die dritte aus dem Gespräch aus. Ein Fall von Mobbing am Arbeitsplatz. Bild: Pexels/Alexander Suhorucov

Ausgeschlossen sein — das ist auch eine Art von Mobbing am Arbeitsplatz. Bild: Pexels/Alexander Suhorucov

Was ist Mobbing am Arbeitsplatz?

Mobbing wird als eine Form von Gewalt angesehen, bei der Einzelpersonen oder ganze Gruppen über einen längeren Zeitraum gezielte Angriffe auf eine andere Person ausführen. Mobbing wird häufig in der Schule thematisiert, findet aber auch in anderen sozialen Kontexten statt — zum Beispiel bei der Arbeit. Es geht um mehr als nur gelegentliche Konflikte oder Meinungsverschiedenheiten, sondern um einen gezielten Angriff auf die Persönlichkeit und das Selbstwertgefühl des Opfers und damit um systematische Belästigung und Schädigung dieser Person. Es wird zwischen drei verschiedenen Typen unterschieden:

  • Psychologisches Mobbing:
    Dazu gehören Beleidigungen, Verleumdungen, Drohungen, Ausgrenzung und Entlarvung.
  • Körperliches Mobbing:
    Dazu gehören körperliche Angriffe wie Schlagen, Treten oder Schieben.
  • Sexuelles Mobbing:
    Dazu gehören sexuelle Belästigung und sexuelle Übergriffe.

Körperliches Mobbing ist eher selten, wenn es um Mobbing bei der Arbeit geht. Psychologische und sexuelle Formen von Mobbing treten viel häufiger auf. Diese Form der Gewalt kann sowohl von Kollegen als auch von Vorgesetzten ausgehen und hat oft schwerwiegende Auswirkungen auf die betroffene Person. Unternehmen sollten Mobbing daher aktiv bekämpfen und ihren Mitarbeitern helfen, damit sie sich bei der Arbeit sicher und geschützt fühlen können.

Mobbing bei der Arbeit: Beispiele

Aber wie kann Mobbing am Arbeitsplatz in der Praxis aussehen? Mobbing bei der Arbeit kann viele Formen annehmen. Es findet auf der Arbeitsebene, auf der sozialen Ebene oder auf beiden Ebenen statt. Hier sind einige Beispiele für Mobbing auf Arbeitsebene:

    Kollegen oder Vorgesetzte äußern sich ständig abwertend über die Arbeitsergebnisse eines Mitarbeiters — entweder hinter seinem Rücken oder direkt gegenüber ihm.

  • Es ist möglich, dass Vorgesetzte einen Mitarbeiter ständig kritisieren, ihn konsequent ignorieren oder ihm bewusst Aufgaben übertragen, die gar nicht zu seinem Verantwortungsbereich gehören oder die er nicht bewältigen kann — mit dem Ziel, ihn auszubeuten oder zu demütigen.
  • Manchmal sabotieren Kollegen sogar bewusst die Arbeit eines Mitarbeiters, indem sie beispielsweise Dokumente löschen, Arbeitsergebnisse manipulieren oder eine Präsentation verfälschen, die er kurz vor einem Meeting vorbereitet hat.
  • Wichtige Informationen können auch zurückgehalten werden, um den Mitarbeiter bewusst in ein schlechtes Licht zu rücken.

Hier sind einige Beispiele dafür, wie Mobbing auf sozialer Ebene aussehen kann:

    Ein typisches Beispiel ist, wenn Mitarbeiter aufgrund ihrer Kleidung, ihres Aussehens oder bestimmter Merkmale gehänselt werden. Der Arbeitskontext wird ausgeschlossen, es geht vielmehr um eine rein persönliche Ebene.

  • Die Kollegen gehen in einer geschlossenen Gruppe in die Mittagspause, lassen aber bewusst einen Mitarbeiter außen vor. Dieser Kollege wird daher bewusst ausgeschlossen und ignoriert.
  • In der Gerüchteküche brodelt es von Zeit zu Zeit. Etwas anders ist es allerdings, wenn bewusst Gerüchte oder Lügen über einen Mitarbeiter verbreitet werden, um ihm zu schaden.
  • Ein Mitarbeiter wird von Kollegen oder Vorgesetzten sexuell belästigt. Suggestive Bemerkungen oder Witze oder auch sexuelle Anspielungen sind hier möglich. In jedem Fall verursachen sie beim Opfer ein unangenehmes Gefühl.

Es gibt viele weitere Beispiele für Mobbing in der Arbeitswelt. Auf ein bestimmtes Formular werden wir im Folgenden näher eingehen.

Zu sehen sind Hände, die an einem Laptop arbeiten. Es geht um Mobbing am Arbeitsplatz. Bild: Pexels/cottonbro studio

Cybermobbing findet sich auch im Berufsalltag wieder. Bild: Pexels/CottonBro Studio

Cybermobbing ist bei der Arbeit angekommen

In der Vergangenheit war Cybermobbing weit verbreitet, insbesondere in Schulen und unter jungen Menschen. Das hat sich geändert: Cybermobbing ist auch am Arbeitsplatz angekommen. Im Grunde ähnelt die Dynamik dem klassischen Mobbing — es verlagert sich nur in den digitalen Raum. Zum Beispiel wird jemand in sozialen Netzwerken bedroht, verlegen oder sexuell belästigt. Gerüchte und Lügen können auch schnell und einfach über soziale Medien verbreitet werden. Es ist auch möglich, dass jemand durch E-Mails beleidigt oder unter Druck gesetzt wird. Ein Hackerangriff auf das Opfer wäre sogar denkbar.

Das besondere Problem von Cybermobbing liegt vor allem darin, dass Mobbing völlig neue Dimensionen annimmt. Denn: Hier können sich Täter hinter der Anonymität von Pseudonymen verstecken und eine deutlich größere Reichweite erreichen. Darüber hinaus kann Cybermobbing unabhängig von Zeit und Ort stattfinden — also außerhalb von Arbeitszeiten und -ort.

Es ist wichtig, dass sich Unternehmen auch mit dem Thema Cybermobbing auseinandersetzen. Denn Mobbing hat nicht nur massive Folgen für die Betroffenen: Ganze Unternehmen leiden darunter.

Mobbing von Mitarbeitern: Was sind die Folgen?

Mobbing kann die geistige und körperliche Gesundheit der Betroffenen erheblich beeinträchtigen. Zu den möglichen psychischen Folgen gehören Angstzustände, Depressionen, Stress, Schlafstörungen, Konzentrationsprobleme und sogar Selbstmordgedanken. Psychische Probleme haben oft auch körperliche Auswirkungen: Sie können Magen-Darm-Probleme, Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen umfassen. Hinzu kommen soziale Folgen wie sozialer Rückzug, Isolation, Einsamkeit und Berufsunfähigkeit.

All dies hat auch direkte (finanzielle) Folgen für Unternehmen. Die Gewerkschaft Ver. di schätzt den wirtschaftlichen Schaden durch Mobbing auf 15 bis 25 Milliarden Euro. Der finanzielle Verlust für Unternehmen entsteht durch die verminderte Leistungsfähigkeit und Motivation der Betroffenen, durch höhere Krankenstände und letztlich auch durch Entlassungen und die daraus resultierende Personalsuche für Neubesetzungen. Der Gesellschaft wiederum entstehen Kosten durch mögliche Folgeerkrankungen oder dauerhafte Arbeitsunfähigkeit.

Rechtliche Konsequenzen sollten nicht vergessen werden: Arbeitgeber haben eine Sorgfaltspflicht (§ 241 BGB) — wird diese verletzt, indem sie nicht gegen Mobbing vorgehen, haften sie dafür.

Eine Frau geht von der Arbeit zurück nach Hause. Sie ist traurig aufgrund von Mobbing am Arbeitsplatz. Bild: Pexels/Mikhail Nilov

Opfer von Mobbing am Arbeitsplatz nehmen ihre Probleme oft mit nach Hause. Bild: Pexels/Mikhail Nilov

Tipps für Unternehmen: Wie kann man Mitarbeitern helfen

Aber was können Unternehmen tun, wenn ein Fall von Mobbing am Arbeitsplatz auftaucht? Wie müssen Sie reagieren? Welche Maßnahmen sollten ergriffen werden, um Mobbing zu beenden? Es ist schwierig, eine allgemeine Antwort auf diese Frage zu finden. Die folgenden Tipps können jedoch helfen:

    Kommt es zu einem Fall von Mobbing, müssen Unternehmen schnell handeln. Ein erster Schritt besteht darin, den betroffenen Mitarbeitern eine offene Tür zu bieten und ihnen Möglichkeiten zur Unterstützung zu bieten. Wegschauen ist immer die falsche Entscheidung, sonst fühlen sich die Opfer allein gelassen.

  • Es kann auch sinnvoll sein, eine externe Konfliktberatung hinzuzuziehen, um eine unabhängige Einschätzung der Situation zu erhalten und gezielte Maßnahmen ergreifen zu können. Es sollte sichergestellt werden, dass sich Berater auf den Umgang mit Mobbing spezialisieren.
  • Unternehmen können ihren Mitarbeitern bei Mobbing psychologische Unterstützung anbieten, zum Beispiel in Form von Coachings oder Beratungsgesprächen. Diese sollten auf jeden Fall von qualifizierten Experten durchgeführt werden, die wissen, wie man mit Mobbing-Situationen umgeht und damit umgeht.

Insgesamt sollten sich Unternehmen ihrer Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern bewusst sein. Denn nur so kann ein positives Arbeitsumfeld geschaffen werden, in dem sich die Mitarbeiter wohl fühlen und produktiv arbeiten können.

Wie vermeide ich Mobbing am Arbeitsplatz

Es gibt auch einige Möglichkeiten, wie Unternehmen (Cyber-) Mobbing am Arbeitsplatz proaktiv verhindern können. So haben wir im Folgenden einige Tipps für präventive Maßnahmen zusammengestellt:

    Die Unternehmensrichtlinien sollten eine klare Anti-Mobbing-Richtlinie beinhalten. Es sollte betont werden, dass Mobbing im Unternehmen nicht toleriert wird. Die Folgen von Verstößen gegen diese Regeln sollten ebenfalls erwähnt werden.

  • Eine wichtige Strategie besteht darin, ein positives Arbeitsumfeld zu fördern, in dem Respekt und Fairness an erster Stelle stehen. Ein gutes Betriebsklima kann beispielsweise durch Teamaktivitäten gefördert werden, bei denen sich Mitarbeiter außerhalb des Büros treffen und sich auf andere Weise kennenlernen.
  • Es ist sinnvoll, eine offene Kommunikationskultur im Unternehmen zu fördern, damit Mobbing frühzeitig erkannt und verhindert werden kann. Mitarbeiter sollten ermutigt werden, Bedenken oder Beschwerden über Mobbing oder unangemessenes Verhalten offen anzusprechen. Und: Sie sollten in der Lage sein, Vorgesetzte oder Personalabteilungen direkt zu kontaktieren, ohne Repressalien befürchten zu müssen.
  • Schulungen für Führungskräfte zum Umgang mit Konflikten und Mobbing sind sinnvoll. Denn: Viele Menschen wissen gar nicht, wie sie das Problem überhaupt lösen sollen. Mögliche Themen sind unter anderem die Sensibilisierung für die Auswirkungen von Mobbing, Prävention und Intervention. Workshops für Mitarbeiter tragen dazu bei, das Bewusstsein für Mobbing zu schärfen und zeigen, wie man respektvoll miteinander umgeht.

Um Mobbing am Arbeitsplatz zu vermeiden und ihre Mitarbeiter zu schützen, sollten Unternehmen auf jeden Fall präventive Maßnahmen ergreifen. Durch eine proaktive Haltung gegen Mobbing zeigen Arbeitgeber, dass ihnen das Wohlergehen ihrer Mitarbeiter am Herzen liegt, und tragen so zum Unternehmenserfolg bei.

Wie können IT-Dienstleister bei Mobbing am Arbeitsplatz helfen?

Insbesondere in Verdachtsfällen können IT-Dienstleister möglicherweise auch dazu beitragen, Mobbing am Arbeitsplatz frühzeitig zu beenden — etwa, wenn Mitarbeiter selbst nicht den Mut haben, das Mobbing selbst zu melden. Eine Möglichkeit ist die Bereitstellung von Tools, mit denen Mobbingfälle anonym gemeldet werden können. Es gibt auch Technologien, mit denen sich die Kommunikation zwischen Mitarbeitern überwachen und auswerten lässt — aber der Datenschutz hat hier ein Wörtchen mitzureden!

Weniger einschneidend ist es, klare Regeln und Richtlinien für den Umgang mit digitalen Medien am Arbeitsplatz aufzustellen und diese konsequent durchzusetzen — auch IT-Dienstleister können hier unterstützen. Eine weitere Maßnahme ist die Einführung von Rechtemanagement: Durch die Einschränkung von Zugriffsrechten kann verhindert werden, dass Mitarbeiter im Zuge von Mobbing Dokumente löschen oder manipulieren.

Sie möchten mehr darüber erfahren, wie IT-Dienstleister dazu beitragen können, Mobbing zu verhindern oder zu beenden? Dann nehmen Sie Kontakt mit uns auf, wir helfen Ihnen gerne weiter!


Weitere Informationen:
DESTATIS, STATISTA, ver.di
Zur besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text die männliche Form. Es sind jedoch immer alle Geschlechter und Geschlechtsidentitäten gemeint.

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