Identitätsmanagement wird in Zeiten der Digitalisierung zu einer immer größeren Herausforderung. Und fast niemand kann und will es mehr hören, aber am Ende dreht sich alles um Sicherheit.
Wir erklären, welche Herausforderungen das Thema mit sich bringt und wie Sie Ihre eigene Identität effektiv verwalten können.
Identitätsmanagement — ein Phänomen unserer Zeit
In einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft spielt Identitätsmanagement eine immer wichtigere Rolle. Die Art und Weise, wie wir mit unserer Identität umgehen, hat sich radikal verändert. In der Vergangenheit reichte ein Personalausweis oder Führerschein aus, um uns als einzigartige Personen zu identifizieren. Heute ist der Nachweis der eigenen Identität jedoch zu einer komplexen und vielfältigen Disziplin geworden, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt.
Kurz zur Einführung: Der Begriff Identity Management bezeichnet den Prozess der Verwaltung, Kontrolle und Nutzung digitaler Identitäten. Es umfasst alle Aspekte, die erforderlich sind, um eine Person (oder ein Gerät) im digitalen Raum zu identifizieren und zu authentifizieren. Während sich das Identitätsmanagement auf die Authentifizierung konzentriert, ist das Zugriffsmanagement für die nachfolgende Autorisierung verantwortlich. Experten sprechen dann von einem „Identity and Access Management System“ (kurz IAM).
In einer zunehmend vernetzten Welt, in der wir uns sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld online bewegen, ist ein effektives Identitätsmanagement von entscheidender Bedeutung, da es in erster Linie die Sicherheit und den Schutz von Daten gewährleistet.
Der Gesichtsscan ist auch eines der bereits gängigen Verfahren für das biometrische Identitätsmanagement. Bild: Pexels/CottonBro
Die Herausforderungen des Identitätsmanagements
Ein gutes Identitätsmanagement bringt verschiedene Herausforderungen mit sich. Eine davon ist die zunehmende Anzahl von Online-Diensten und Plattformen, für die jeweils eigene Anmeldeinformationen und Identitätsnachweise erforderlich sind. Dies führt zu einer wachsenden Anzahl von Passwörtern und Benutzernamen, die schwierig zu verwalten sind und zu Sicherheitslücken führen können.
Wenn Sie keinen Passwort-Manager verwenden, verwenden Sie häufig ein und dasselbe Passwort (möglicherweise nur geringfügig geändert, je nach den Spezifikationen des Dienstes) für mehrere oder sogar alle Logins. Jeder weiß, wie gefährlich das im Falle eines Hacks sein kann, auch wenn es leider nichts an der Tatsache zu ändern scheint.
Ein weiteres Problem ist die allgemeine Sicherheit von Identitätsdaten. Cyberkriminelle sind ständig bestrebt, persönliche Daten zu stehlen und zu missbrauchen. Identitätsdiebstahl und Betrug sind weit verbreitet, und Unternehmen stehen vor der Herausforderung, robuste Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Integrität von Identitätsdaten — und natürlich der ihres Unternehmens oder ihrer Kunden — zu implementieren.
Lösungen und Best Practices für das Identitätsmanagement
Verschiedene Lösungen und Best Practices werden verwendet, um die Herausforderungen des Identitätsmanagements zu bewältigen. Eine davon ist die Zwei-Faktor-Authentifizierung, für die zusätzlich zum Passwort ein weiterer Faktor wie eine Fingerabdruck- oder SMS-Überprüfung erforderlich ist. Dies erhöht die Sicherheit erheblich und erschwert potenziellen Angreifern den Zugriff.
Ein anderer Ansatz ist Single Sign-On (SSO), bei dem sich ein Benutzer einmal anmeldet und dann Zugriff auf mehrere Dienste erhält, ohne sich erneut anmelden zu müssen. Dies erleichtert die Verwaltung der Anmeldeinformationen und verringert das Risiko von Sicherheitslücken.
Die Blockchain-Technologie bietet auch vielversprechende Lösungen im Bereich Identitätsmanagement. Durch die Verwendung dezentraler und verschlüsselter Datensätze kann die Blockchain Identitätsdaten sicher und transparent speichern. Dies ermöglicht es Benutzern, die volle Kontrolle über ihre Identitätsinformationen zu behalten und diese selektiv freizugeben. Die Zukunft des Identitätsmanagements verspricht noch mehr Entwicklungen und Innovationen. Biometrische Authentifizierungen wie Gesichtserkennung und Iris-Scanning gewinnen zunehmend an Bedeutung und bieten eine bequeme und sichere Methode zur Identitätsprüfung.
Die eIDAS-Verordnung oder eUID ist beschlossene Sache. Bild: Pexels/Dušan Cvetanović
Vergräbt die EUID das Passwort?
Eine Weiterentwicklung des Identitätsmanagements findet derzeit sogar auf EU-Ebene statt. Mit der sogenannten EuID soll eine Art digitaler Personalausweis geschaffen werden, der zur eindeutigen Identifizierung im digitalen Raum verwendet werden soll.
Angesichts der Tatsache, dass — wie bereits erwähnt — trotz allem gesunden Menschenverstand die Passwortsicherheit generell schlecht ist, kann die euID eine gute Alternative sein. Es ist davon auszugehen, dass die Mehrheit der Verbraucher diese Entwicklung begrüßen wird, allein schon wegen der ziemlich weit verbreiteten „Passwort-Faulheit“. Verschiedenen Umfragen zufolge ist die Mehrheit der Nutzer auch der Meinung, dass Identifikationsmethoden, die mit biometrischen Faktoren verknüpft sind, ein hohes Maß an Sicherheit bieten.
Natürlich gibt es immer noch Gegenstimmen. Datenschützer warnen vor dem „gläsernen Bürger“ und sehen die Persönlichkeitsrechte gefährdet. Letztlich sind sich jedoch alle Parteien einig, dass viel getan werden muss, um die Identität aller wirksam zu schützen. Und das erfordert heutzutage einfach mehr als einen Benutzernamen und ein Passwort.
Identitäts- und Zugriffsmanagement für Unternehmen
Fazit: Identitätsmanagement ist zu einem wichtigen Bestandteil der digitalen Welt geworden. Die Herausforderungen sind vielfältig, aber effektive Lösungen und bewährte Verfahren werden bereits eingesetzt, um die Sicherheit und Verwaltung von Identitätsdaten zu verbessern. Die Zukunft des Identitätsmanagements verspricht weitere Fortschritte, um ein nahtloses, sicheres und selbstbestimmtes Identitätsmanagement zu ermöglichen. Es liegt an uns als Einzelpersonen, Unternehmen und Gesellschaft, die Chancen zu nutzen und die Herausforderungen des Identitätsmanagements anzugehen.
Wir helfen Ihnen gerne dabei, die Identitäten Ihrer Mitarbeiter effektiv zu schützen. Auf der Grundlage einer individuellen Analyse entwickeln wir maßgeschneiderte Konzepte für das proprietäre Identitäts- und Zugriffsmanagement. Wir beraten Sie gerne dazu!
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