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Hacker-Angriffe: Gefahr für Unternehmen

Werden Unternehmen dazu befragt, wovor sie besonders große Angst haben, fällt die Antwort sehr eindeutig aus: Hackerangriffe werden als Bedrohung Nr. 1 angesehen – und zwar leider nicht zu Unrecht.

Wir erklären, warum Hackerangriffe die Existenz von Unternehmen gefährden und was Firmen dagegen tun können.

Unternehmen fürchten Hackerangriffe

Diese Zahlen sind einfach nur erschreckend: Im Jahr 2023 wurden tagtäglich etwa 21.000 infizierte IT-Systeme durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gemeldet. Damit ist ein rapider Anstieg von Hackerangriffen zu beobachten, der mit beunruhigenden Schwachstellen, zunehmend professionellen Angreifern und wirtschaftlichen Schäden in Höhe von 200 Milliarden Euro pro Jahr allein für die deutsche Wirtschaft einhergeht.

Angesichts solcher Fakten ist es wenig verwunderlich, dass Unternehmen weltweit Hackerangriffe inzwischen als das größte Unternehmensrisiko ansehen. Das geht aus dem Allianz Risk Barometer 2023 hervor. Im zweiten Jahr in Folge belegten Cybervorfälle und Betriebsunterbrechungen in der von der Allianz durchgeführten Befragung zu den größten Geschäftsrisiken die vorderen beiden Plätze. In einigen Fällen gehen beide Hand in Hand – nämlich dann, wenn Hackerangriffe zu Störungen des Geschäftsbetriebs führen.

Aber was genau ist ein Hackerangriff überhaupt? Wie laufen Hackerangriffe ab? Wie machen sie sich bemerkbar? Welche Folgen können sie mit sich bringen? Und wie können sich Unternehmen davor schützen? Diese und weitere Fragen wollen wir in diesem Beitrag für Sie beantworten!

Zu sehen sind eine Frau und ein Mann mit Laptops in einem Meeting; technische Geräte gehören zum Berufsalltag. Hackerangriffe können IT-Systeme lahmlegen. Bild: Unsplash/Jason Goodman

Laptops und PCs gehören in vielen Unternehmen zum Arbeitsalltag. Aber was, wenn IT-Systeme nicht funktionieren – beispielsweise aufgrund von Hackerangriffen? Bild: Unsplash/
Jason Goodman

Was ist ein Hackerangriff?

Bei einem Hackerangriff handelt es sich in der Regel um eine bösartige Aktion, mit der Cyberkriminelle versuchen, in Computersysteme, Netzwerke oder Geräte einzudringen. Solche Angriffe haben oft das Ziel, sensible Informationen zu entwenden, Systeme lahmzulegen oder Cyberspionage zu betreiben. Zum Einsatz kommen dabei verschiedene Methoden wie Phishing, Malware, DDoS-Attacken und die Ausnutzung von Sicherheitslücken.

Besonders häufig stehen derartige Cyberangriffe aktuell mit Ransomware in Verbindung. Das bedeutet, dass Angreifer eine Erpressersoftware einschleusen, (Unternehmens-)Daten verschlüsseln und dann ein Lösegeld verlangen. Hackerangriffe im Allgemeinen und Ransomware-Angriffe im Besonderen gehen teilweise von Einzelpersonen aus, für einen Großteil der Fälle sind inzwischen jedoch professionelle und organisierte Gruppen verantwortlich – Beispiele sind die Hackergruppen Akira, LockBit und BlackCat.

Hackerangriffe können erhebliche finanzielle Verluste, Datenschutzverletzungen und Schäden an der Reputation von betroffenen Unternehmen und Individuen nach sich ziehen. Die wachsende Abhängigkeit von digitalen Technologien macht die Bedrohung durch Hackerangriffe weltweit zu einem enormen Sicherheitsproblem.

Wie laufen Hackerangriffe ab?

Grundsätzlich sind Hackerangriffe sehr individuell, was vor allem daran liegt, dass Cyberkriminelle unwahrscheinlich viele Methoden und Taktiken nutzen, um potenzielle Opfer anzugreifen. Häufig handelt es sich aber um einen mehrstufigen Prozess mit drei Phasen.

In der Phase „Reconnaissance“ sammeln die Angreifer Informationen über das Ziel, beispielsweise zu Systemkonfigurationen und potenziellen Schwachstellen. Es folgt die Phase der Infiltration. Sie steht für das Eindringen von Hackern in das System des Opfers. Häufig werden dazu Methoden wie Phishing-E-Mails oder das Ausnutzen von Sicherheitslücken in das System genutzt. Sobald der Zugang erlangt ist, beginnt die Phase der Exploitation, in der Hacker die Kontrolle über Teile des Systems übernehmen, indem sie Malware installieren oder Zugangsdaten stehlen.

Zur Veranschaulichung noch einmal ein konkretes Beispiel: Ein Hacker könnte beispielsweise eine veraltete Software auf dem Server eines Unternehmens identifizieren. Durch diese Schwachstelle schleust er einen Schadcode ein, der ihm einen Fernzugriff ermöglicht. Über diesen Zugriff gelingt es ihm, sensible Daten zu stehlen und Ransomware zu installieren, die die Daten des Unternehmens verschlüsselt und eine Lösegeldforderung hinterlässt.

Zu sehen ist ein Umschlag mit Geld. Es steht symbolisch für Lösegeld, das durch Hackerangriffe erpresst werden soll. Bild: Unsplash/Markus Spiske

Hackerangriffe haben häufig die Erpressung von Lösegeld zum Ziel. Bild: Unsplash/Markus Spiske

Wie erkennt man Hackerangriffe?

Das Erkennen von Hackerangriffen kann eine Herausforderung sein, da Hacker oft versuchen, ihre Spuren zu verwischen. Es gibt jedoch verschiedene Indizien, die auf einen möglichen Angriff hindeuten können:

  • Unerklärliche Netzwerkaktivitäten:
    Es tritt ein ungewöhnlich hohes Datenaufkommen oder unerwarteter Datenverkehr im Netzwerk auf? Dies kann ein wichtiges Indiz für eine Kompromittierung sein!
  • Leistungseinbußen:
    Systeme sind plötzlich und ohne ersichtlichen Grund deutlich langsamer als gewöhnlich? Es kommt immer wieder zu einem Absturz? Möglicherweise haben Malware oder andere schädliche Aktivitäten ihre Finger im Spiel.
  • Unautorisierte Anmeldeversuche:
    Es lassen sich ungewöhnliche viele Anmeldeversuche beobachten? Oder melden sich Nutzer gehäuft zu ungewöhnlichen Zeiten an? Brute-Force-Angriffe oder erfolgreiche Kompromittierungen könnten die Ursache sein.
  • Veränderungen an Dateien oder Konfigurationen:
    Es gibt Änderungen an Dateien oder Systemkonfigurationen, die sich niemand erklären kann? Vielleicht stecken unbefugte Zugriffe dahinter!
  • Warnmeldungen von Sicherheitssoftware:
    Die eingesetzten Sicherheitstools schlagen Alarm? Wenn Anwendungen auf ungewöhnliche Aktivitäten oder bekannte Bedrohungen hinweisen, sollten diese Warnungen unbedingt ernst genommen werden!

Unternehmen sollten aber nicht nur aktiv werden, sobald derlei Indizien auftauchen. Vielmehr sollten regelmäßig Sicherheitsaudits durchgeführt und am besten ein zuverlässiges Monitoring eingesetzt werden. Grundsätzlich gilt: Die frühzeitige Erkennung und Reaktion auf Hackerangriffe kann die Schäden erheblich minimieren.

Was hilft bei einem Hackerangriff?

Sollten Indizien auf einen Hackerangriff auftreten, ist ein schnelles, aber bedachtes Handeln gefragt. Idealerweise haben Sie einen Notfallplan in der Tasche und wissen, was zu tun ist. Folgenden Sofortmaßnahmen sind sinnvoll:

  • Isolierung des betroffenen Systems:
    Trennen Sie die betroffenen Systeme vom Netzwerk, um eine weitere Ausbreitung der Attacke zu verhindern. Dazu sollten Sie die Internetverbindung kappen und den betroffenen Bereich innerhalb des Netzwerks isolieren.
  • Bewertung des Schadens:
    Führen Sie eine gründliche Untersuchung der betroffenen Systeme durch, um das Ausmaß des Angriffs zu verstehen. Es gilt, die betroffenen Daten und Systeme zu identifizieren und die Angriffsmethode zu verstehen.
  • Sicherung von Beweisen:
    Im Zuge der Untersuchung sollten Sie Beweise sichern – beispielsweise Logs, Speicherabbilder und andere relevante Informationen. Für eine spätere forensische Untersuchungen und rechtliche Schritte sind derartige Information elementar. Erst nach der Beweissicherung kann eine Bereinigung der Systeme erfolgen.
  • Benachrichtigung relevanter Parteien:
    Alle relevanten Parteien sind über den Vorfall zu informieren – darunter interne Teams, Kunden, Geschäftspartner und, falls eine Datenschutzverletzung nicht auszuschließen ist, auch die zuständigen Behörden. Mit einer transparenten Kommunikation stärken Sie das Vertrauen und werden regulatorischen Anforderungen gerecht.
  • Beseitigung der Sicherheitslücken:
    Ist die unmittelbare Bedrohung eingedämmt, sind die identifizierten Sicherheitslücken zu schließen. Es kann notwendig sein, Software zu patchen, Passwörter zu ändern und Zugriffsrechte zu prüfen. Individuell können weitere Maßnahmen erforderlich sein.
  • Wiederherstellung der Systeme:
    Mit Hilfe von Backups und Wiederherstellungsprozessen sollten die betroffenen Systeme in einen sicheren Zustand zurückversetzt werden. Stellen Sie dabei sicher, dass keinerlei Spuren des Angriffs zurückbleiben.
  • Lernen aus dem Vorfall:
    Nachdem der unmittelbare Vorfall bewältigt wurde, sollten Unternehmen eine detaillierte Analyse durchführen, um aus dem Vorfall zu lernen und zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu implementieren.

Mit diesen Maßnahmen können Sie die Auswirkungen eines Hackerangriffs minimieren und die Widerstandsfähigkeit gegen zukünftige Angriffe stärken. Insbesondere die Nachbereitung ist essenziell.

Zu sehen sind Hände, ein Laptop und ein Ordner; es geht um gute Vorbereitung, beispielsweise zur Prävention von Hackerangriffen. Bild: Unsplash/Marten Bjork

Gute Vorbereitung ist alles – das gilt auch im Fall von Hackerangriffen. Bild: Unsplash/Marten Bjork

Wie können sich Firmen vor Hackerangriffen schützen?

Vorbeugung ist in der Cybersicherheit entscheidend. Unternehmen können verschiedene Maßnahmen ergreifen, um sich effektiv vor Hackerangriffen zu schützen. Hier ein Überblick:

  • Sicherheitsaudits:
    Unternehmen sollten regelmäßig ihre Netzwerke und Systeme auf Schwachstellen überprüfen. Dafür bieten sich interne Audits oder auch ein IT-Sicherheitscheck eines externen IT-Dienstleisters an.
  • Mitarbeiter-Schulungen:
    Mitarbeiter sind oft das schwächste Glied in der Sicherheitskette. Regelmäßige Schulungen über Cybersicherheit, insbesondere über Phishing-Methoden und sichere Online-Praktiken, sind entscheidend.
  • Passwortsicherheit:
    Die Verwendung starker, einzigartiger Passwörter und die Implementierung von Mehrfaktor-Authentifizierung sollten Standard sein. Passwort-Manager können dabei eine wertvolle Hilfe sein. Ein No-Go: unsichere Passwörter.
  • Patch-Management:
    Software sollte immer auf dem neuesten Stand gehalten werden, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen. Regelmäßige Updates und Patches sind essentiell. Ein Patch-Management ist daher zu empfehlen.
  • Sicherheitstools:
    Firewalls und Antivirenprogrammen bieten einen grundlegenden Schutz gegen viele Arten von Cyberangriffen und sollten immer aktiv und auf dem neuesten Stand sein. Auch Technologien wie KI-gestützte Überwachungssysteme, Intrusion Detection Systeme und fortschrittliche Bedrohungsanalysen sollten in Betracht gezogen werden.
  • Datensicherung:
    Eine sichere und regelmäßige Datensicherung ist unerlässlich, um im Falle eines Angriffs eine schnelle Wiederherstellung zu ermöglichen. Hier ist die 3-2-1-Regl für sichere Backups elementar.
  • Zugriffsmanagement:
    Der Zugriff auf sensible Daten sollte auf das Notwendige beschränkt und kontinuierlich überwacht werden. Die Prinzipien der geringsten Berechtigungen und der Segmentierung können dabei helfen, Risiken zu minimieren.
  • Notfallplan:
    Unternehmen sollten über einen Notfallplan verfügen, der spezifische Schritte und Verantwortlichkeiten im Falle eines Cyberangriffs definiert. Die Aktivierung dieses Plans ermöglicht eine strukturierte und schnelle Reaktion.

Durch die Implementierung dieser Maßnahmen können Unternehmen ihre Anfälligkeit für Hackerangriffe erheblich reduzieren und eine robuste Cyberabwehr aufbauen. Wichtig: Cybersicherheit ist ein fortlaufender Prozess, der eine regelmäßige Überprüfung und Anpassung erfordert.

Welche Folgen kann ein Hackerangriff haben?

Vielleicht stellen Sie sich die Frage, ob solche umfassenden Maßnahmen wirklich unbedingt notwendig sind. Die Antwort darauf, ist ein klares „Ja!“. Denn: Hackerangriffe können vielfältige und schwerwiegende Folgen haben, die sowohl einzelne Personen als auch Unternehmen und Organisationen betreffen können. Hier einige Beispiele:

  • Betriebsunterbrechungen:
    Angriffe können (kritische) IT-Systeme komplett lahmlegen. Das bedeutet, dass Betriebsausfälle und massive Produktivitätsverluste drohen.
  • Datendiebstahl:
    Der Diebstahl sensibler Informationen wie Kunden- und Mitarbeiterdaten, Finanzinformationen oder geistiges Eigentum kann zu schweren Datenschutzverletzungen führen.
  • Reputationsschaden:
    Ein Hackerangriff kann das Vertrauen von Kunden und Partnern untergraben, was zu langfristigen Schäden am Markenimage und zu Kundenverlusten führen kann.
  • Rechtliche Konsequenzen:
    Unternehmen, die Opfer von Hackerangriffen werden, können rechtliche Konsequenzen erleiden, insbesondere wenn sie nicht angemessen auf Datenschutzverletzungen reagieren.
  • Lösegeldforderungen:
    Insbesondere bei Ransomware-Angriffen können Hacker Unternehmen zur Zahlung von Lösegeld zwingen, um den Zugriff auf ihre eigenen Daten wiederherzustellen.
  • Finanzielle Verluste:
    Kosten für die Behebung von Sicherheitsverletzungen, die Wiederherstellung gestohlener oder beschädigter Daten, Lösegeldzahlungen und mögliche Strafzahlungen können enorm sein. Auch Störungen des Geschäftsbetriebs und Imageverluste können zu finanziellen Einbußen führen.
  • Langfristige Sicherheitsprobleme:
    Ein Hackerangriff kann unbemerkte Backdoors hinterlassen, die zukünftige Sicherheitsverletzungen ermöglichen.

Diese potenziellen Folgen zeigen, wie wichtig robuste Cybersicherheitsstrategien, die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung und die Verteidigung gegen solche Bedrohungen tatsächlich sind. Handeln Sie besser frühzeitig!

Zu sehen ist ein geschlossener Laptop. Hackerangriffe können dafür sorgen, dass nicht gearbeitet werden kann. Bild: Unsplash/Medium Rare

Hackerangriffe können IT-Systeme lahmlegen, die Arbeit kommt zum Erliegen. Bild: Unsplash/Medium Rare

IT-Experten sichern Unternehmen ab

Sie sehen: In der heutigen schnelllebigen und technologiegetriebenen Geschäftswelt ist die Bedeutung von IT-Sicherheit nicht zu unterschätzen. Unternehmen jeder Größe stehen vor der Herausforderung, sich gegen eine stetig wachsende Zahl an Cyberbedrohungen zu wappnen – und auch gegen neuartige Bedrohungen wie automatisierte KI-Angriffe. Hier spielen IT-Experten eine entscheidende Rolle. Sie sind die Spezialisten, die nicht nur über das technische Know-how verfügen, um komplexe IT-Systeme zu sichern, sondern auch über das Verständnis für die geschäftlichen Auswirkungen von Sicherheitsvorfällen.

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Weiterführende Informationen:
SECURITY INSIDER, Allianz, SPRINTO, AMERICAN TECHNOLOGY SERVICES, THE CYBER EXPRESS
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