Wieder einmal nähert sich ein Microsoft-Produkt seinem offiziellen Lebensende: Das Support-Ende von Exchange Server 2016 ist am 14. Oktober 2025.
Wir erklären, was das Support-Ende der Software bedeutet und warum sich Unternehmen frühzeitig darauf vorbereiten sollten.
Microsoft und die Lifecycle-Richtlinie
Wahrscheinlich sind diese Informationen nicht neu für Sie: Microsoft-Produkte unterliegen einem festen Lebenszyklus. Der diesbezügliche Plan wird in der Regel bereits während der ersten Veröffentlichung eines neuen Softwareproduktes erstellt. Am Erscheinungsdatum ist klar, wie lange die jeweilige Software mit Updates und Unterstützung von Microsoft als Hersteller versorgt wird.
Microsoft nutzt diese Politik, um Ressourcen effizient zu bündeln und sich auf die Entwicklung neuer, innovativer Technologien zu konzentrieren. Im Gegensatz dazu wird veraltete Software nicht mehr weiterentwickelt, wodurch die Qualität der neuen Produkte verbessert wird.
Der 14. Oktober 2025 ist das End-of-life-Datum für mehrere Softwareprodukte – darunter Exchange Server 2016. Unternehmen sollten sich frühzeitig auf die Migration zu neueren Lösungen vorbereiten!
Was ist Exchange Server 2016?
Exchange Server 2016 ist eine Microsoft-entwickelte Kommunikations- und Kollaborationsplattform, die hauptsächlich für E-Mail-Dienste, Kalendermanagement und Kontakte verwendet wird. Es bietet Unternehmen eine zentrale Lösung für die Verwaltung von E-Mails, Terminen und Aufgaben. Exchange Server 2016 integriert sich nahtlos in die Microsoft Office-Umgebung und ermöglicht den Zugriff auf E-Mails und Kalender über Desktop-Clients sowie Webbrowser und mobile Geräte.
Als Exchange Server 2016 im Oktober 2015 veröffentlicht wurde, bot die Software zahlreiche verbesserte Funktionen im Vergleich zu ihren Vorgängerversionen. Microsoft hatte die Erfahrung der mobilen Verwendung verbessert, so dass Benutzer effizient auf ihre E-Mails, Kalender und Kontakte von jedem Gerät zugreifen konnten. Die Suchfunktionalität wurde auch durch die Integration der Bing-Technologie optimiert. Und auch im Hinblick auf die Sicherheit konnte Exchange Server 2016 Punkte erzielen, indem fortschrittliche Lösungen zum Schutz von Bedrohungen besser integriert wurden.
Exchange Server 2016 war daher eine leistungsstarke Lösung für Unternehmen, die über eine lange Zeit auf zuverlässige und sichere Kommunikation setzen wollen. Jetzt aber sind die Tage der Server-Software gezählt.
Was bedeutet das Support-Ende?
Wie bei den meisten Microsoft-Produkten lieferte der Lebenszyklus von Exchange Server 2016 zunächst einen Mainstream-Support, in dem die Software regelmäßig Updates und neue Features erhalten hat. Diese Phase wurde am 13. Oktober 2020 abgeschlossen. Seitdem ist Exchange Server 2016 in der Phase des sogenannten erweiterten Supports, während der nur Sicherheitsupdates bereitgestellt werden. Diese Phase findet aber nun am 14. Oktober 2025 auch ein Ende.
Sobald das offizielle Lebensende erreicht ist, wird Microsoft keine weiteren Sicherheitsaktualisierungen mehr anbieten. Dies bedeutet, dass neu entdeckte Schwachstellen nicht mehr geschlossen werden, was erhebliche Risiken für die IT-Sicherheit in Unternehmen mit sich bringt. Daher sollten Unternehmen, die den Exchange Server 2016 noch verwenden, dringend eine alternative Lösung zum Schutz ihrer Daten und Systeme in der Zukunft prüfen.
Alternativen zum Exchange Server 2016
Angesichts des bevorstehenden Support-Endes von Exchange Server 2016 am 14. Oktober 2025 sollten sich Unternehmen mit der Frage befassen, welche Alternativen zu Exchange Server 2016 existieren. Es gibt die folgenden Optionen:
- Exchange Server 2026 (? ):
Mit Exchange Server 2019 verfügt Microsoft über eine Nachfolgeversion von Exchange Server 2016 in seinem Portfolio. Das Problem: Der 14. Oktober 2025 ist das Support-Ende für beide Versionen. Eigentlich sollte ein neueres Produkt bereits verfügbar sein, aber das ist nicht der Fall. Erst in der zweiten Hälfte von 2025 wird eine neue Exchange Server-Software bereitgestellt. Eine Option wäre, auf diese Software zu warten und die Migration zu starten, sobald die Software verfügbar ist. - Exchange Online (Microsoft 365):
Exchange Online könnte für Unternehmen interessant sein, die ihre Infrastruktur in die Cloud übertragen möchten. Im Rahmen von Microsoft 365 bietet Exchange Online regelmäßige Updates, umfassende Sicherheitsfunktionen und erweiterte Funktionen wie Datenverlustprävention, eDiscovery und mobile Unterstützung. Die Cloud-basierte Lösung reduziert die Verwaltungslast und sorgt für eine skalierbare Kommunikationsplattform. - Hybride Lösungen:
Eine Kombination aus On-Premises und Cloud-Lösungen kann eine flexible Alternative sein. Unternehmen können ihre bestehenden Exchange-Server mit Exchange Online verbinden, um eine Hybrid-Umgebung zu erstellen. Dies ermöglicht eine allmähliche Migration und bietet gleichzeitig die Vorteile beider Welten. Hybride Lösungen bieten Flexibilität und können als Übergangslösung dienen, während Unternehmen langfristige Pläne entwickeln. - Weitere E-Mail- und Kollaborationsplattformen:
Neben Microsoft gibt es weitere Anbieter, die leistungsstarke E-Mail- und Kollaborationsplattformen anbieten. Google Workspace (früher G Suite) ist eine beliebte Alternative, die ähnliche Funktionen wie Exchange Online bietet, einschließlich E-Mail, Kalender und Dokumentenkollaboration. Allerdings ist die Integration in bestehende Microsoft-Umgebungen in der Regel nicht so nahtlos. - Open-Source-Lösungen:
Für Unternehmen, die mehr Kontrolle und Anpassungsfähigkeit wollen, können Open Source-Lösungen eine interessante Alternative sein. Es gibt verschiedene Plattformen wie Zimbra oder Kopano, die umfangreiche Funktionen und Flexibilität bieten, um sie an spezifische Bedürfnisse anzupassen.
Eine rechtzeitige Strategie zum Wechsel auf eine dieser Alternativen ist unerlässlich, um Sicherheitsrisiken zu minimieren und den reibungslosen Betrieb der Unternehmenskommunikation zu gewährleisten. Es macht Sinn, die Vorteile und Herausforderungen jeder Option abzugleichen und eine fundierte Entscheidung zu treffen.
Neue Exchange Server Version in 2025
Wie bereits erwähnt, will Microsoft eine neue Version der Exchange Server Software in der zweiten Hälfte von 2025 starten. Sollte die Microsoft an die Tradition der Namensgebung anknüpfen, könnte die neue Exchange Server Version den Namen Exchange Server 2026 tragen.
Es ist jedoch ebenso denkbar, dass das Produkt einen neuen Namen hat. Denn: Die nächste Version von Exchange Server wird gemäß einem Microsoft Blog-Post unter der sogenannten Modern Lifecycle Policy laufen. Dies bedeutet, dass es kein offizielles Support-Ende für das Produkt geben wird. Zumindest zum aktuellen Stand. Microsoft will den neuen Exchange Server unterstützen, solange es eine “substantielle Marktnachfrage” gibt.
Exchange Server: die Zeit für den Wechsel drängt
Tatsache ist, dass der Zeitraum zwischen der Veröffentlichung des neuen Exchange Servers irgendwann in der zweiten Hälfte von 2025 und dem offiziellen Support-Ende von Exchange Server 2016 und Exchange Server 2019 am 14. Oktober 2025 sehr knapp bemessen ist.
Microsoft versucht, alle Ängste von Unternehmen abzumildern, indem sie hervorheben, dass der Wechsel auf die neue Version dank der Möglichkeit eines In-Place-Upgrades von Exchange Server 2019 sehr einfach sein soll. Es müsse keine neue Hardware gekauft werden und keine Postfachverschiebungen vorgenommen werden. Für Unternehmen, die derzeit Exchange Server 2016 verwenden, ist es jedoch noch unklar, wie eine solche Migration ablaufen soll.
Wichtig zu wissen: Die neue Exchange Server-Version benötigt auf jeden Fall Server- und CAL-Lizenzen und ist daher nur für Kunden mit Software Assurance zugänglich.
IT-Experten unterstützen Migration
Noch ist unklar, wann Microsoft weitere Details zu den Merkmalen, Anforderungen und Preisen der neuen Exchange Server Software bekannt geben wird. Auf jeden Fall betont Microsoft, dass die neue Version auf die Bedürfnisse und Anforderungen der Kunden zugeschnitten wird, um eine reibungslose und sichere Kommunikationsplattform zu gewährleisten.
Möchten Sie über mögliche Alternativen erfahren oder sich frühzeitig für eine Migration zur neuen Exchange Server Software enscheiden, so dass die Änderung rechtzeitig bis zum offiziellen Support Ende des Exchange Servers 2016 abgeschlossen ist? Dann stimmen Sie sich am besten mit einem IT-Dienstleister ab, der das Thema kennt – mit den Experten bei one4 IT!
Übrigens: Zusätzlich zu Exchange Server 2016 und Exchange Server 2019 sind am 14. Oktober 2025 auch Microsoft Office 2016 und Microsoft Office 2019 sowie Windows 10 Home und Pro End-Of-Life. Auch für diese Softwarelösungen müssen also Alternativen gesucht und umgesetzt werden.
Weitere Informationen:
Microsoft, Microsoft, ZDnet
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