ONE4 IT - News

Aktuelle Meldungen und Informationen

Rotes Team gegen Blaues Team: Die Alternative zum Pen-Testing

Die Red Team Blue Team-Übung ist eine Methode zur Verbesserung der IT-Sicherheit. Kern der Übung ist die Simulation realistischer Angriffsszenarien, mit denen die Sicherheitssysteme getestet werden.

Dadurch können verschiedene Schwachstellen entdeckt und Abwehrmechanismen gestärkt werden. Die Reaktionszeit kann sich ebenfalls verbessern. Wir erklären Ihnen im Detail, wie das alles funktioniert.

Militär als Vorbild: Die Übung Red Team Blue Team

Die Bedrohungen für die IT-Sicherheit von Unternehmen nehmen ständig zu. Hacker werden immer raffinierter und finden neue Wege, um Netzwerke zu infiltrieren und vertrauliche Informationen zu stehlen. Um dieser Herausforderung zu begegnen, beginnen immer mehr Unternehmen, Red Team Blue Team-Übungen zu verwenden. Die Übungen werden verwendet, um Sicherheitssysteme zu testen und zu verbessern, indem realistische Szenarien simuliert werden, in denen Angreifer versuchen, in das Netzwerk einzudringen.

Wie der Name schon sagt, kämpfen zwei Teams gegeneinander: das Rote Team und das Blaue Team. Das Red Team schlüpft in die Rolle der Angreifer und versucht, in das Netzwerk einzudringen und Sicherheitslücken auszunutzen. Das Blue Team fungiert dagegen als Verteidiger und ist dafür verantwortlich, die Angriffe zu identifizieren und zu analysieren und geeignete Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Das Militär ist das Vorbild für diese Methode.

Dies testet automatisch die Fähigkeiten beider Teams und gibt eine Vorstellung davon, was die Sicherheitsmaßnahmen des Unternehmens bewirken — und welche Lehren aus dem Kampf gezogen werden können.

Ein Mann hält einen Laptop mit dem Bildschirm in Richtung Kamera. Darauf steht: You've been hacked. Es geht um Cyberangriffe und die Red Team Blue Team Übung Bild: Pexels/Saksham Choudhary

Das Red Team tut alles, um das Unternehmen erfolgreich anzugreifen und zu hacken. Bild: Pexels/Saksham Choudhary

Simulation realistischer Angriffsszenarien

Eine der größten Stärken der Red Team Blue Team-Übung ist die Fähigkeit, realistische Angriffsszenarien tatsächlich zu simulieren. Das Red Team besteht aus erfahrenen Sicherheitsexperten oder „weißen Hackern“. Sie verwenden verschiedene Techniken und Methoden, um in das Netzwerk einzudringen. Dazu können Sie beispielsweise Social Engineering, Phishing, Exploits oder Malware verwenden. Durch den Einsatz echter Angriffstechniken kann das Red Team gezielt Schwachstellen und Lücken in den Sicherheitsmaßnahmen identifizieren.

Das Blue Team hat dagegen die Aufgabe, die Angriffe zu erkennen und (rechtzeitig) abzuwehren. Es überwacht Netzwerke, analysiert Protokolldateien und verwendet Sicherheitstools, um verdächtige Aktivitäten zu identifizieren. Und auch hier lassen sich wichtige Erkenntnisse gewinnen, welche Auswirkungen ein echter Angriff auf das Unternehmen hätte.

Vorteile der Red Team Blue Team-Übung

Die Übung Red Team Blue Team bietet eine Vielzahl von Vorteilen für Unternehmen, die wissen möchten, wie es um ihre IT-Sicherheit wirklich steht. Hier ist ein Überblick:

  • Identifizierung von Schwachstellen:
    Durch die realistische Simulation von Angriffen können Sicherheitslücken in den Systemen aufgedeckt werden. Das Unternehmen erhält wertvolle Einblicke in die Art der Schwachstellen und kann Maßnahmen ergreifen, um diese zu beheben.
  • Verbesserung der Abwehrmechanismen:
    Durch die Abwehr echter Angriffe kann das Blue Team seine Fähigkeiten verbessern und die entsprechenden Abwehrmechanismen stärken. Das Team kann auch neue Techniken erlernen und effektive Verteidigungsstrategien entwickeln.
  • Steigerung des Bekanntheitsgrades:
    Die Übung trägt dazu bei, die Mitarbeiter zu sensibilisieren, indem ihnen gezeigt wird, wie Angreifer vorgehen und welche Auswirkungen ein erfolgreicher Angriff haben kann. Im besten Fall sind sie dann besser in der Lage, verdächtige Aktivitäten zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren.

Unternehmen, die solche Übungen regelmäßig durchführen, sind in der Lage, mit den sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungen Schritt zu halten und ihre Sicherheitsmaßnahmen kontinuierlich zu verbessern. Denn nur durch einen proaktiven und umfassenden Ansatz zur IT-Sicherheit können Unternehmen ihre Systeme effektiv schützen und potenzielle Angriffe erfolgreich abwehren.

Man sieht eine Person, die im Schatten vor zwei Monitoren sitzt und einen Hacker darstellen soll. Das Thema ist die Red Team Blue Team Übung. Bild: Pexels/Tima Miroshnichenko

Während der Übung können die Teammitglieder in aller Ruhe die Hacker-Klischees verwenden. Bild: Pexels/Tima Miroshnichenko

Unterschiede zum klassischen Stifttest

Beim traditionellen Penetrationstest, der ebenfalls von unseren IT-SERVICE-Experten durchgeführt wird. Wenn NETWORK regelmäßig durchgeführt wird, hauptsächlich um den allgemeinen Sicherheitsstatus eines Netzwerks zu ermitteln, geht die Teamübung noch einen großen Schritt weiter. Weil die Angriffe (wie bereits erwähnt) so realistisch wie möglich sind. Anstatt also „nur“ Schwachstellen zu identifizieren — zum Beispiel innerhalb von Software aufgrund fehlender Patches —, die theoretisch gefährlich sein könnten, tut das Red Team so, als würden Hacker gezielt genau dieses eine Unternehmen angreifen.

Die Spezialisten tragen damit einem starken Trend Rechnung, denn viele Cyberkriminelle nutzen seit langem keine mittelmäßigen Phishing-Kampagnen, die auf dem Gießkannenprinzip basieren. Im Gegenteil, sie suchen sich ihre Opfer sehr gezielt aus und entwickeln hochindividuelle Angriffsmethoden.

Das bedeutet, dass es nicht nur um Angriffe auf die IT-Infrastruktur oder das Netzwerk geht. Die Angriffe des Teams können zum Beispiel auch zur Kategorie Social Engineering gehören, die über Wochen vorbereitet werden.

Tipps für den Aufbau von Teams

Im Idealfall würde sich das rote Team auf erfahrene „weiße Hacker“ verlassen, die mit allen Hacking-Methoden bestens vertraut sind und viel Ehrgeiz haben. Es ist daher in der Regel nicht sinnvoll, eigene Admins/Techniker mit der Aufgabe zu betrauen, da diese das Ergebnis (gewollt oder ungewollt) verfälschen könnten. Zum Beispiel, indem sie versuchen, zu verhindern, dass die Schwächen ihrer eigenen Arbeit veröffentlicht werden, oder indem sie bestimmte Methoden nicht anwenden, weil sie glauben, dass Sicherheit gewährleistet wäre.

Inhouse-Spezialisten (falls sie überhaupt existieren) sind im blauen Team besser positioniert. Alternativ können in beiden Teams natürlich auch Experten eines externen Dienstleisters eingesetzt werden, die sich durch internen Wettbewerb gegenseitig motivieren, ohne selbst aktiv betroffen zu sein.

In einer dunklen Umgebung hält eine Person in dunkler Kleidung einen Laptop. Der Cyberangriff wird durch die Anomalie-Erkennung erschwert. Bild: Pexels/Sora Shimazaki

Angreifer gegen Verteidiger: Wer gewinnt am Ende den Kampf? Bild: Pexels/Sora Shimazaki

Durchführung der Übung „Rot gegen Blau“

Im Idealfall findet der Kampf hinter den Kulissen im normalen Tagesgeschäft statt — schließlich ist es in der Realität genauso. Dies dient auch noch einmal dem Ergebnis, da es zeigt, wie stark oder schwach die Auswirkungen auf den Arbeitsalltag im Ernstfall sind. So können beispielsweise auch Fragen beantwortet werden, ob das erstellte IT-Notfallhandbuch ausreichend ist oder ob der entwickelte Business Continuity & Disaster Recovery Plan tatsächlich funktioniert.

Es versteht sich von selbst, dass hier natürlich Balance und Balance herrschen und die Übung sollte vielleicht nicht in Zeiten extremer Ordnungsspitzen stattfinden. Wir beraten Sie gerne zu diesem Thema und sind natürlich bereit, im roten oder blauen Team — oder beidem — für Sie zu kämpfen.


Weitere Links:
Sicherheitsinsider

Lesen Sie den Originalartikel auf IT-SERVICE.network