Der Microsoft Defender, der auf Windows 10 und Windows 11 vorinstalliert ist, schneidet in unabhängigen Tests sehr gut ab. Die Frage ist, ob überhaupt mehr Virenscanner benötigt werden.
Wir verraten nun, was Sicherheitsexperten dazu sagen und wie gut der Microsoft Defender wirklich ist.
Microsoft Defender überzeugt in verschiedenen Tests
Der Microsoft Defender (auch bekannt als Windows Defender oder Microsoft Defender Antivirus) ist ein Virenscanner, der auf den Betriebssystemen Windows 10 und Windows 11 standardmäßig vorinstalliert ist. Eine spezielle Version für Unternehmen ist in Microsoft 365 Business Premium enthalten. Während ihre Effektivität und Effizienz vor allem in den Anfangsjahren nicht immer als ausreichend beschrieben wurden (die erste Version kam 2011), schneidet die Sicherheitssoftware von Microsoft in unabhängigen Tests inzwischen sehr gut ab.
Das AV — Testinstitut gab gerade bekannt, dass der Defender einer der besten Virenscanner ist und alle Anforderungen an einen professionellen Schutz vollständig abdeckt. Nicht nur private Anwender, sondern auch Unternehmen fragen sich nun, ob der — quasi kostenlose — Microsoft Defender dann völlig ausreichend ist? Das ersparte zumindest Investitionen in externe Sicherheitssoftware und Antivirenprogramme sowie die Folgekosten für Wartung und Updates. Wir haben uns den Microsoft-Virenscanner daher genau angesehen.
Vorteile von Microsoft Defender
Zunächst einmal ist das Lob für den Defender auf jeden Fall gerechtfertigt. Die Microsoft-Entwickler haben ihre hauseigene Antivirensoftware inzwischen auf ein sehr hohes Niveau gebracht und aus kleinen Fehlern der Anfangszeit gelernt.
Der größte Vorteil ist und bleibt natürlich die Tatsache, dass das Programm für alle Windows-Nutzer kostenlos verfügbar ist und auch standardmäßig und ohne zusätzliche Kosten in Microsoft 365 Business Premium für Unternehmen integriert ist. Dadurch entfallen auch die anfänglichen Kosten, wodurch Zeit und Bankkonten gespart werden. Die Benutzeroberfläche ist ebenfalls beeindruckend. Der Defender ist praktisch und verfügt über nützliche Funktionen wie eine Kindersicherung.
Insgesamt bietet es ein hohes Maß an Sicherheit vor Online-Bedrohungen und Malware (über 99%) und beinhaltet auch einige innovative Sicherheitsbarrieren wie Exploit-Schutz oder Core-Isolierung. Der Defender wird automatisch mit regelmäßigen Windows-Updates aktualisiert — das minimiert den Aufwand und stellt sicher, dass der Scanner immer auf dem neuesten Stand ist.
Nachteile des Microsoft Defender
So gut der Defender insgesamt auch ist, er hat natürlich auch seine kleinen Nachteile. Beispielsweise ist der Schutz vor Offline-Bedrohungen nicht so gut wie der Schutz vor Online-Bedrohungen, um nur ein Beispiel zu nennen. Darüber hinaus ist ein vollständiger Schutz vor Ransomware-Angriffen nur verfügbar, wenn auch ein OneDrive-Link eingerichtet ist, und vollständige Scans auf Viren und dergleichen erweisen sich als relativ zeitaufwändig.
Zu guter Letzt ist da natürlich die Tatsache, dass Microsoft Defender komplett auf Windows-Systeme ausgerichtet ist und daher nur sehr eingeschränkt von Benutzern mit anderen Betriebssystemen genutzt werden kann — wobei wir diesen Punkt nur in Klammern bewerten wollen, denn das liegt schließlich in der Natur der Sache.
Tipps zur Konfiguration von Windows Defender
Hier sind ein paar Tipps für Sie, um das Tool optimal zu nutzen:
- Überprüfe unter „Windows-Sicherheit“ in den Einstellungen, ob alle unter „Sicherheit auf einen Blick“ ein grünes Symbol haben
- Aktivieren Sie die folgenden Funktionen:
- Manipulationsschutz
- Kontrollierter Ordnerzugriff
- Echtzeitschutz
- Cloud-basierter Schutz
- Stellen Sie bei „Viren- und Bedrohungsschutz-Updates“ sicher, dass das letzte Update nicht älter als drei Tage ist
- Prüfen Sie regelmäßig, ob neue, verfügbare Updates verfügbar sind, um sicherzustellen, dass diese auf dem neuesten Stand sind, und führen Sie mithilfe der „Scanoptionen“ auch manuelle Virenscans durch.
- Verwenden Sie in den „Scanoptionen“ die Option „Microsoft Defender Antivirus (Offline-Check)“. Windows wird dann neu gestartet und startet einen Malware-Scan, bevor das Betriebssystem gestartet wird.
Reicht der Microsoft Defender völlig aus? Ein Fazit
Für private Nutzer ist das integrierte Tool daher in jedem Fall eine sehr gute Lösung, die auch für die Anforderungen von Otto-Normalverbrauchern völlig ausreichend sein kann. Darüber hinaus kann das Sicherheitsniveau weiter erhöht werden, wenn keine zusätzlichen Programme installiert werden. Denn externe Sicherheitssoftware muss nicht nur regelmäßig aktualisiert werden, sondern erfordert auch umfassende Autorisierungen, was im schlimmsten Fall selbst eine Sicherheitslücke sein kann.
Für Unternehmen ist das ganze Thema etwas komplexer, denn hier geht es in der Regel um die Umsetzung einer ganzheitlichen und perfekt aufeinander abgestimmten Sicherheitsstrategie. Der Virenscanner ist nur ein Rädchen in der Maschine, er beinhaltet auch andere Komponenten wie die Firewall, die Zugriffsverwaltung, die automatische Erstellung von Backups oder das Patchmanagement.
Je nach Unternehmensgröße, Struktur des Arbeitsplatzes (z. B. aufgrund von Telearbeit), Branche oder Sensibilität der Daten müssen schwerere Waffen eingesetzt werden, um vor Online- und Offline-Bedrohungen aller Art so sicher wie möglich zu sein. Mit der speziellen Version „Microsoft Defender for Companies“ können zusätzliche Anforderungen von Unternehmen jedoch noch besser erfüllt werden.
Ihr Partner für IT-Sicherheit in Unternehmen
Unsere IT-Experten helfen Ihnen und Ihrem Unternehmen gerne dabei, ein maßgeschneidertes Sicherheitskonzept zu erstellen und dieses dann natürlich umzusetzen. Wir nehmen alle Faktoren, Komponenten und Aspekte genau unter die Lupe und führen im Vorfeld einen sogenannten Pen-Test durch, um etwaige Sicherheitslücken und Schwächen innerhalb der bestehenden Infrastruktur aufzudecken. Gern beraten wir Sie auch zum Thema und Produkt Microsoft Defender für Unternehmen.
Unsere IT-Experten erarbeiten dann, mit welchen Sicherheitstools und Services Sie das bestmögliche Schutzniveau für Ihre Datensicherheit erreichen können. Sie beschaffen nicht nur die Hard- und Software, sondern auch die Implementierung, Installation und laufende Wartung. Möchten Sie mehr erfahren? Dann wenden Sie sich gerne direkt und unverbindlich an einen uns!
Weitere Links:
IT-Business, Netzwelt
Lesen Sie den Originalartikel auf IT-SERVICE.network